Am 13.11. präsentierten sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen den Messebesuchern des zweiten Exklusivtages auf der Agritechnica 2023 aktuellste Innovationen und Projekte.
Staatssekretär Thomas Kralinski vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA), welches den SAXONY!-Gemeinschaftsstand ermöglichte, begrüßte die ca. 50 Teilnehmer und hob die Bedeutung der innovativen sächsischen Landtechnikbranche für den Standort sowie die Landwirtschaft hervor.
Prof. Thomas Herlitzius von der TU Dresden, Professur für Agrarsystemtechnik, verdeutlichte für das BMBF RUBIN-Bündnis Feldschwarm® Ökosystem die Rolle des Bedieners auch für künftige hochautomatisierte Systeme und skizzierte den Weg von der konventionellen Traktor-Geräte-Welt zum Feldschwarmökosystem.
In logischer Konsequenz erläuterte Hendryk Eidam, Geschäftsführer der EIDAM Landtechnik GmbH, vor der Kulisse des schwarmfähigen Feldroboters innoMADE TK100 die technischen Details der erstmals auf der Agritechnica präsentierten Maschine mit insgesamt vier Anbauräumen.
Eine der zahlreichen Einsatzmöglichkeiten des Roboters stellte Dr. Thomas Neubert von der HYDRIVE Engineering GmbH mit einem Hackmodul für die automatisierte, herbizidfreie Unkrautregulierung in gesäten Gemüsekulturen vor. Die noch laufende Weiterentwicklung der Einheit mit pneumatisch aktuierten Messern ist Teil des durch das BMEL, Projektträger BLE, geförderten Projektes „JaetRobi“.
Der Aufbautank TX 15.2. für Bodenbearbeitung, Saat und Düngung für Systemfahrzeuge wie den Claas Xerion war Thema von Andreas Stelzer vom Delitzscher-AgrarService GmbH & Co. KG sowie Toralf Schneider von der A4tec GmbH. Der insgesamt 15.200 l fassende und in zwei Kammern unterteilte Tank ist für eine ausgewogene Lastverteilung und gesteigerte Zugkraft des Zugfahrzeugs ohne zusätzliche Ballastierung ausgelegt.
Hinter SpreuStroh steckt die Idee, Spreu und gezielt einen Teil des Strohs gemeinsam mit Korn zu bergen, um die nutzbare Biomasse vom Feld bei verbesserten Stoffeigenschaften zu steigern. Die Technologien der Prozesskette vom neuentwickelten Kompakternter über einen speziellen Überladewagen bis zur semimobilen Reinigungsanlage erläuterte Philipp Kluge vom Firmenverbund aus IABT UG und kluge GmbH.
Andreas Schmidt von der EXAgT GmbH „Büro für präzise Agronomie“ widmete sich dem automatisiertenN-Monitoring und teilflächenspezifischer N-Düngung nach Satellitendaten. Basis ist die in-situ-Messung von N-Aufnahme sowie die Ermittlung des EC-Stadiums mit der Feldsensorstation EXAgT Observator. Der Verfahrensbewertung dienen Großparzellenversuche auf eigenen Flächen mit betriebseigener Technik.
Forschungsansätze zur Verbesserung der Wasserhaltung im Boden durch Mulch und Bodenpilze stellte Dr. Anett Werner, TU Dresden – Professur für Bioverfahrenstechnik, vor. Gemeinsam mit der Firma Müthing wird der Effekt von Mulchauflagen und Pilzen auf den Bodenfeuchtehaushalt durch Feuchtigkeitsaufnahme und -speicherung sowie Einflüsse auf die Verdunstung untersucht.
Das Projekt DMPL – Diversitäts-Management & neue Prozessqualität für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung wird im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ durch das BMBF gefördert und hat einen Strukturwandel durch Innovation zum Ziel. Der Bündniskoordinator Thomas Schneider präsentierte die aktuellen Einzelprojekte Strip-Till One-Pass, Entwicklung eines Kombi-Ladestreuers, Mobile Kompaktverarbeitungseinheit für Hülsenfrüchte, Schwarmbonitur sowie einen Ansatz zum Thema Agri-Photovoltaik.
Das SMEKUL- Technologieforum Sachsen zur AGRITECHNICA „Diversität nachhaltig und wirtschaftlich managen“ wurde durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH in Zusammenarbeit mit dem Agronym e.V. sowie und im Auftrag des Sächsischen Ministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) durchgeführt.