Innovationsdialog für technische Textilien, 27.03.2023

10. März 2023 / von Benjamin Striller

Das Experimentierfeld EXPRESS, die Wirtschaftsförderung Sachsen und der Agronym e.V. laden ein
zum Innovationsdialog zwischen Praktikern und Forschung. Preisdruck, Klimawandel und
Fachkräftemangel sind nur drei von vielen Themen, welche den Fortbestand des Obstbaus in Sachsen
gefährden. Damit gemeinsam die Zukunft gestaltet werden kann und nicht nur auf zukünftige
Bedingungen reagiert werden muss, ist der beständige und vertiefte Dialog von Innovationstreibern
wichtig.

Was soll ein solcher Dialog bewirken? Vor allem im Gespräch können Ideen und Kooperationen
entstehen, die einen Wettbewerbsvorteil herbeiführen. Diesem Anliegen möchte das Format
Rechnung tragen, jedoch dabei nicht nur an der Oberfläche kratzen. Deshalb fokussiert diese
Veranstaltung allein auf technische Textilien für den Obstbau, sei es für Baumschutz,
Anlagenschutz, Lagerung, Transport und weitere denkbare Anwendungsbereiche.

Datum: 27.03.2023
Uhrzeit: 13:00-15:00
Ort: Obsthof Griesbach, Dorfplatz 2, 01809 Dohna OT Borthen

Hier finden Sie das Programm und gelangen zur Anmeldung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Neues Video zu teilautonomen Systemen in der teilflächenspezifischen Bodenbearbeitung

16. Dezember 2022 / von Benjamin Striller

Mit einem neuen Video hält die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH wieder einmal die Ergebnisse einer SMEKUL-Projektwerkstatt eindrucksvoll fest. Knapp 50 Teilnehmer aus Landwirtschaft, Beratung, Industrie und Wissenschaft widmeten sich am 18.10.2022 dem Thema „Flexibilität versus Auslastung – Sinn und Zweck teilautonomer Systeme in der teilflächenspezifischen Bodenbearbeitung“.

SMEKUL-Werkstatt Hanf: Großes Potenzial als Industrierohstoff

8. Dezember 2022 / von Benjamin Striller

Am 6.12.2022 trafen sich mehr als 120 Teilnehmer bei der SMEKUL-Werkstatt „Potenzialpflanze Hanf“ sowie durch das außerordentlich großen Interesse an dem Thema auch online per Livestream aufgrund der begrenzten Präsenzkapazitäten in der KulturWeberei Zwickau.

Die Akteure aus der ganzen Wertschöpfungskette von Landwirten, über Naturfaserproduzenten, Textil-, Baustoff- und Kunststoffindustrie sowie aus Forschung und Wissenschaft diskutierten die Chancen der Faserpflanze, insbesondere vor dem Hintergrund von Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Klimaschutz, womit eine steigende Nachfrage einhergeht.

Dies Projektwerkstatt kann auch im Nachgang weiterhin über den YouTube-Kanal der WFS verfolgt werden.

In den zahlreichen Vorträgen zeigte sich das große Marktpotenzial für Hanffasern und weitere Hanfprodukte von Baustoffen, Bekleidung, technischen Hochleistungstextilien und Verbundwerkstoffen bis hin zur Ernährungswirtschaft. Als „Gesundungspflanze“ kann Hanf sehr gut in die landwirtschaftlichen Fruchtfolgen eingebaut werden.

Nicht zuletzt war die Besichtigung der Kammgarnspinnerei in Zwickau ein wichtiges Highlight, um das branchenübergreifende Verständnis zu fördern. Mit einer kleinen Ausstellung wurden zudem Produkte aus dem Industrierohstoff Hanf greifbar.

Die Aktivitäten in Sachsen, auch die Lücke zwischen Landwirtschaft und industrieller Faserverarbeitung mit der Faserproduktion zu schließen, sind vielversprechend. Trotz des guten technischen Standes besteht nicht zuletzt bei der Aufbereitung der Faserpflanzen zu unterschiedlichen Zwischenprodukten Entwicklungspotenzial, wobei zahlreiche weiterführende Ansätze diskutiert wurden. Für die Bündelung der Interessen der verschiedenen Akteure in der Wertschöpfungskette verfügt Sachsen mit den Netzwerken Sachsen-Leinen e.V. und Agronym e. V. über eine sehr gute Basis.

Die Veranstaltung wurde im Auftrag des SMEKUL von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) in Zusammenarbeit mit dem Agronym e.V., dem Sachsen-Leinen e. V. sowie dem Sächsischen Netzwerk Biomasse e.V. durchgeführt.

Fotos: Agronym, WFS

Feldroboter Feldschwarm® in der Praxis erprobt

5. Dezember 2022 / von Benjamin Striller

In diesem Sommer und Herbst musste sich der Feldschwarm® beim Stoppelsturz bewähren.

Im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie (LfULG) erprobte und demonstrierte der Agronym e.V. gemeinsam mit den Partnern des Feldschwarmkonsortiums ein im Projekt Wachstumskern Feldschwarm® entwickeltes schwarmfähiges Robotersystem bei leichter und mittelschwerer Bodenbearbeitung. Sowohl die hochautomatisierte und modulare Feldschwarmeinheit FSE II als auch die traktorgezogene Feldschwarmeinheit FSE I wurde zwischen Juli und November 2022 unter verschiedensten Bedingungen eingesetzt.

Im Schwarm können diese relativ kleinen, leichten Maschinen eine zu heutiger Großtechnik vergleichbare Produktivität erreichen.

Begonnen wurde unter Leitung der TU Dresden, Professur für Agrarsystemtechnik, unter sehr trockenen Bedingungen mit dem Stoppelsturz nach der Weizenernte auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch.

Während sich die Firmen EIDAM Landtechnik GmbH und Lemken GmbH & Co. KG insbesondere Werkzeugen und Arbeitsergebnis widmeten, stellte IAV mit seiner Umfelderkennung die stabile Erkennung und Lagebestimmung sowie Klassifizierung von statischen und dynamischen Hindernissen. So galt es, zu überprüfen, ob auch bei verschmutzten Sensoren eine zuverlässige Entscheidungsfindung zwischen „überfahrbar“ (z. B. Maisrestbestand) und „nicht überfahrbar“ (bspw. Personen) möglich ist.

Die angehängte FSE I nutzt die TIM-Schnittstelle (Tractor Implement Management) des ISOBUS, um Lenkbefehle von dem Anbaugerät an den Traktor zu übermitteln. Diese Funktionalität wurde durch die Firma Reichhardt GmbH Steuerungstechnik für die von den Firmen Fendt und John Deere dankenswerterweise zur Verfügung gestellten Traktoren 516 Vario bzw. 6145R erfolgreich implementiert. So konnten die im Schwarmmanagementsystem HelyOS des Fraunhofer IVI erzeugten Spurlinien von der FSE I in Lenkbefehle für die Traktoren umgesetzt werden. Neben der vor dem Feldschwarmeinsatz erfolgenden Missionsplanung und der Schwarmsteuerung inklusive Leitstand waren umfangreiche Messungen von Leistungsparametern im Antriebssystem Schwerpunkt der Arbeiten des Fraunhofer IVI.

Um eine höhere Varianz der Einsatzbedingungen zu erzielen, wurden die Erprobungen im Herbst auf Maisstoppeln nach Silo- und Körnermais im Dresdner Umland weitergeführt. So waren letztlich Arbeitstiefen bis 13 cm bzw. Arbeitsgeschwindigkeiten bis 12 km/h sowie Bodenverhältnisse von trocken bis feucht mit sehr hohem Steinanteil realisierbar.
Durch den Mittelachsanbau der Werkzeugeinheit mit „Zwangsführung“ wurde eine sehr gute Tiefenführung erreicht, das Arbeitsergebnis war vergleichbar mit konventionellen Geräten.

Mit der Erprobung und Demonstration konnten wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt werden. Ein Ergebnisbericht wird in 2023 veröffentlicht.

Das LfULG begleitet mit dem Transfer der erlangten Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Praxis den Transformationsprozess zu digitalisierten und hochautomatisierten sowie autonomen Systemen.

Feldschwarm® in der Erprobung (Bilder: Feldschwarm-Konsortium, HBC)

SMEKUL-Werkstatt Bodenbearbeitung – 18.10.22

28. September 2022 / von Benjamin Striller
Bild: TU Dresden

Am 18.10.2022 veranstaltet der Agronym e.V. in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH eine SMEKUL-Werkstatt zum Thema „Flexibilität versus Auslastung – Sinn und Zweck teilautonomer Systeme in der teilflächenspezifischen Bodenbearbeitung“. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Veranstaltungsort:

TU Dresden, Professur für Agrarsystemtechnik
Bergstraße 120
01069 Dresden

Zeit: 9:00 bis 16:30 Uhr

Themen:

Die Anforderungen an die Landwirtschaft hinsichtlich Diversifizierung, Artenvielfalt und Nachhaltigkeit erfordern nicht nur Veränderungen in den Anbauverfahren, sondern ebenso flexible Technik, die einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Dieses Spannungsfeld steht im Mittelpunkt der diesjährigen Werkstattdiskussion.

Das in Sachsen unter Beteiligung zahlreicher Agronym-Partner entwickelte „Feldschwarm“-Konzept befindet sich aktuell in einer umfangreichen landwirtschaftlichen Erprobungsphase beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Um das Potenzial dieses autonomen Maschinensystems auch ökonomisch für sächsische Landwirte nutzbar zu machen, sind viele landwirtschaftliche Prozesse neu zu überlegen und modulare Bearbeitungsgeräte zu entwickeln. Ziel ist es, anhand der Anforderungen der Praktiker und aktueller Erprobungsergebnisse weitere Entwicklungsansätze für Gerätemodule und Werkzeuge zu erarbeiten.

Zielgruppe der Veranstaltung sind Landwirte mit Interesse an neuen Anbaumethoden und teilflächenspezifischer Bodenbearbeitung, Unternehmen der Landtechnik sowie interessierte Wissenschaftler.

In Vorträgen und Diskussionsrunden sowie bei einer umfangreichen Maschinenschau werden die aktuellen Entwicklungen diskutiert. Die Live-Erprobung der Feldschwarmeinheiten auf einer benachbarten Fläche vervollständigt den Werkstatt-Tag.

Ein detailliertes Programm sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie direkt bei der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH:

Standort Sachsen – SMEKUL-Werkstatt Landtechnik: Intelligente Bodenbearbeitung (standort-sachsen.de)

Video Zukunft Obst- und Weinbau

17. August 2022 / von Benjamin Striller

Einen Rückblick auf die SMEKUL-Werkstatt „Zukunft Obst-und Weinbau – Prozesse verstehen – Lösungsansätze entwickeln“ können Sie nun nicht nur hier nachlesen, sondern auch in Ton und Bild verfolgen. Vielen Dank hierfür an die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH.

Im Obst- und Weinbau sind vor allem die Themen Pflege, Ernte und Pflanzenschutz von hoher Bedeutung. Um in Zukunft noch nachhaltiger und ökologischer zu wirtschaften, werden Lösungsansätze und Technologien wie bspw. lokale Wettervorhersagen, der Einsatz von Robotik bei der Pflege und Ernte sowie die Nutzung digitaler Modelle für den Spezialpflanzenbau diskutiert.

Obst- und Weinbau: Prozesse verstehen – Lösungsansätze entwickeln

4. Juli 2022 / von Benjamin Striller

Die dritte SMEKUL-Werkstatt zum Thema Obst- und Weinbau stand nach zwei hybriden Veranstaltungen in den Jahren 2020 und 2021 ganz im Zeichen des praktischen Prozessverständnisses als Ausgangsbasis für die Entwicklung innovativer Lösungsansätze. Am 29.06. trafen sich 35 Praktiker des Obst- und Weinbaus sowie Forscher und Spezialisten aus Landtechnik, Maschinenbau, Textiltechnik, Sensorik, Mikrosystemtechnik und weiterer Fachrichtungen beim Bio-Obsthof Görnitz (Coswig) und auf dem Bio-Weingut Hoflößnitz (Radebeul), um den Prozess des Obst- und Weinanbaus vor Ort mit seinen Herausforderungen kennenzulernen, Ideen zum Technologietransfer aus unterschiedlichen Fachrichtungen zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.

Nach einer Einführung zu Entwicklungen im Obst- und Weinbau durch Christian Kröling (Sächsisches Lan-
desamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) stellte Michael Görnitz seinen Betrieb vor. Ausgehend von der Besichtigung seiner Anbauflächen diskutierten die Teilnehmer die Möglichkeiten verschiedenster Technologien. Ebenso mündete die Führung durch das Weingut Hoflößnitz mit Betriebsvorstellung durch Felix Hößelbarth im Weinberg schließlich in der gemeinsamen Erörterung der von den Teilnehmern zur Problemlösung eingebrachten Technologien.

Die diskutierten Transferansätze reichten von automatisierter Schädlingsbonitur, digitalem Bestands- und Befallsmanagement und automatisierter Ernte über die Energieoptimierung im Kühlprozess der Obstlagerung sowie nachhaltige Verpackungen aus pflanzenbaulichen Reststoffen bis hin zu textilen Lösungen für das Beikraut- und Wassermanagement.

Die Veranstaltung wurde im Auftrag des SMEKUL durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH in Zusammenarbeit mit dem Agronym e.V. durchgeführt.

Landtechniker diskutieren additive Fertigung

/ von Benjamin Striller

Bei einem Anwenderworkshop „Drahtbasierte additive Fertigung – Anwendungsfelder in der Industrie und in der Landtechnik“ des Innovationsverbunds Maschinenbau Sachsen VEMASinnovativ (VEMAS) in Kooperation mit dem Netzwerk WirePrint wurden am 28.06.2022 beim Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden e.V. Potenziale und Anwendungsfelder der (drahtbasierten) additiven Fertigung aufgezeigt sowie neue Einsatzfelder und technologische Anforderungen diskutiert.

Die Technologie bietet nicht nur die Möglichkeit der Designfreiheit für funktionale und kundenspezifische Strukturen, sondern hat auch Potenzial bei der Herstellung geringer Stückzahlen, der flexiblen und kostengünstigen Herstellung von Ersatzteilen oder der Aufbringung verschleißbeständiger Schichten.

Die Agronym-Partner TU Dresden, Maschinenfabrik Stolpen GmbH und Eidam Landtechnik GmbH zeigten dabei die Potenziale der additiven Fertigung in der Landtechnik auf und stellten die Anforderungen aus Sicht von Landtechnikhersteller und -enwickler dar.

SMEKUL-Projektwerkstatt Obst- und Weinbau 29.06.2022, 9:30-16:30

10. Juni 2022 / von Benjamin Striller

Nachdem die letzten beiden SMEKUL-Werkstätten zum Thema Obst- und Weinbau in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt leider online stattfinden mussten, organisieren der Agronym e.V. und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH dieses Format im Auftrag des SMEKUL gemeinsam für den 29.06.2022, 9:30-16:30, in Präsenz.

Die Veranstaltung unter dem Titel „Zukunft Obst-und Weinbau – Prozesse verstehen – Lösungsansätze entwickeln“ wird zweigeteilt vormittags auf dem Bio-Obsthof Görnitz (Coswig) und nachmittags beim Bio-Weingut Hoflößnitz (Radebeul) mit Betriebsführungen als integralem Bestandteil stattfinden .

Die diesjährige Projektwerkstatt bietet Praktiker*innen des Obst- und Weinbaus mit Interesse an Prozessinnovationen sowie Spezialist*innen und Vertreter*innen aus Landtechnik, Maschinenbau, Sensorik, Mikrosystemen und weiteren Fachrichtungen mit innovativen Technologien und Interesse am landwirtschaftlichen Prozess in Austausch zu treten.

Ziel ist es, den Prozess des Obst- und Weinanbaus vor Ort mit seinen Herausforderungen kennenzulernen, Ideen zum Technologietransfer aus unterschiedlichen Fachrichtungen zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. 

Schwerpunkte der Diskussion sind Herausforderungen der Anbau-, Pflege- und Ernte- sowie Lagerungs- und Verarbeitungsprozesse im nachhaltigen Obst- und Weinbau.

Programm

Detaillierte Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Bild: TU Dresden

Agronym-Mitglieder auf der agra 2022 – vom Kompakternter bis zum 5G-Landnetz

14. April 2022 / von Benjamin Striller

Agronym-Mitglieder präsentieren neue technologische Lösungen für die Landwirtschaft zum Innovationsforum AgriFood auf der agra 2022 in Leipzig

Wie lässt sich Landwirtschaft nachhaltig und effizient zugleich betreiben? Antworten darauf liefern Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen des Agronym e. V. Zum Innovationsforum AgriFood der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) auf der Leipziger agra vom 21. bis 24. April 2022 stellen Mitglieder und assoziierte Partner des Netzwerks für nachhaltige Bioökonomie verschiedene Lösungen für einen ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Pflanzenbau vor – von der Bodenaufbereitung über Aussaat, Pflege und Ernte bis zur Weiterverarbeitung.

An einem neuen Verfahren für das selektive Ernten von Korn, Stroh und Spreu in einer Maschine arbeiten das Spreuwerk Ingenieurbüro für Landtechnik, die kluge GmbH und die IABT – Initiative Angewandte Biomasse Technologie Oberlausitz UG. Ziel des Entwicklungsteams ist, dass neben dem reinen Erntevorgang auch das Vorsortieren, Aufkonzentrieren und Vorbehandeln des Spreu-Stroh-Gemisches bereits in diesem Kompakternte-System erfolgt. „Es wird zum Effizienzschlüssel einer kompletten Erntekette“, betont Dr. Johann Rumpler von Spreuwerk und konkretisiert: „Die notwendige und zunehmende Nutzung von Stroh und Spreu erfordert, Biomassen in Größenordnung auf kürzestem Wege einer Wertschöpfung zuzuführen. Transport, Umschlag und Lagerung verursachen Kosten, die sehr leicht expandieren. Praktisch stehen im Verfahren deshalb auch diese Prozesse und eine zentrale Reinigungs- und Aufbereitungseinrichtung im Mittelpunkt. So können z. B. durch Vortrennen von Zellulosefasern Masse und Volumen für die Folgetransporte halbiert werden. Ein riesiger Kosteneffekt und für den Landwirt als erstem Glied einer Wertschöpfungskette der Garant einer exponierten Marktteilnahme.“

Dr. Rumpler wird auf dem Innovationsforum den Arbeitsstand an Erntemaschine, Überladewagen und Reinigungs-Einheit vorstellen und die enormen Anwendungspotenziale der Wertschöpfungskette SpreuStroh aufzeigen. Damit können z. B. Naturfasern für die Papierindustrie, Dämmstoffe für den Haus- und Wohnungsbau sowie biobasierte Grundlagenstoffe für die Chemieindustrie bereitgestellt werden.

Das Bedienen komplexer Systeme per Simulator effizient trainieren

Das Kompakternte-System ist zur agra bereits virtuell erlebbar. Das Agronym-Mitglied Hydrive Engineering GmbH entwickelte zu diesem Mähdrescherprinzip einen Simulator, mit dem nahezu alle denkbaren Situationen aus der Praxis nachempfunden werden können. Damit steht eine realitätsnahe Schulungsumgebung bereit. Die Entwicklung von elektrischen und elektronischen Systemen für mobile Maschinen ist eine wichtige Säule des Hydrive-Leistungsportfolios. Geschäftsführer Dr. Hilmar Jähne wird zum Innovationsforum speziell Simulatoren für Landtechnik vorstellen. „Moderne Maschinen in diesem Bereich verfügen über eine Vielzahl an Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Damit Bediener diese Komplexität beherrschen lernen, ist das Training mit realitätsnahen Simulatoren eine sehr gute Alternative zur zeit- und kostenintensiven Ausbildung auf realen Maschinen. Außerdem ist der Schulungszeitraum frei wählbar. Die Ernte auf einem realen Mähdrescher kann nur trainiert werden, wenn die Ernte reif ist und die Wetterbedingungen passen“, erläutert Dr. Jähne die Vorteile des Simulators.

Erosionserkennung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

Vor der Ernte steht die Aufgabe, den Pflanzen ein optimales „Bett“ zum Wachsen zu bereiten. Starkregen, der den Boden wegschwemmt oder trockene Winde, die die Erde fortblasen, sind nur zwei von vielen Herausforderungen für die Landwirte bei der Bodenbearbeitung. Wie Erosionserkennung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen mit neuen technologischen Methoden, z. B. einem Ackerscanner, funktioniert und wie sich auf dieser Basis verbesserte Parameter für den Pflanzenbau ableiten lassen, steht im Mittelpunkt des Vortrags von Tim Bögel von der Kronos GmbH und Marc Büchner von der AgUmenda GmbH. Über die Entwicklung eines betriebs- und regionalspezifischen Beratungssystems für die Stickstoffdüngung auf Sensorbasis berichtet Andreas Schmidt von der EXAgT GmbH.

Die Potenziale der streifenförmigen Direktsaat für eine verbesserte Bodenstruktur stellt Hendryk Eidam, Geschäftsführer der EIDAM Landtechnik GmbH, vor. Kernidee ist die Etablierung der streifenförmigen Direktsaat als durchgängiges Bearbeitungssystem. Die Technikexperten von EIDAM treiben dieses Thema im WIR-Projekt „DMPL – Diversitäts-Management und neue Prozessqualität für nachhaltige Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung“ mit der Arbeitsgemeinschaft der Maschinen- und Betriebshilfsringe Sachsen e. V. und dem ZAFT Zentrum für Angewandte Forschung & Technologie an der HTW Dresden voran.

Technologieplattform für adaptive autonome Landmaschinen

EIDAM gehört auch zu den Akteuren im regionalen Wachstumskern Feldschwarm®. In dem Vorhaben brechen die Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Trend zu immer größeren Maschinen. Sie setzen vielmehr auf autonom operierende, flexibel konfigurierbare Gerätesysteme, die Anforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft nach breiteren Fruchtfolgen und teilflächenspezifischem Pflanzenbau bis hin zum Spot Farming gerecht werden. Martin Hengst von der TU Dresden berichtet über den aktuellen Arbeitsstand von Feldschwarm®, das nach den Forschungsaktivitäten jetzt in die Industrialisierungsphase eingetreten ist.

Das nachhaltige Funktionieren einer solchen Technologieplattform für adaptive autonome Landmaschinen mit Schwarmfähigkeit benötigt nicht zuletzt eine zuverlässige drahtlose Kommunikation. Auf die Umsetzung von Strategien zur durchgängigen Vernetzung sowie für das erforderliche Datenhandling, um Smart Farming betreiben zu können, ist das Experimentierfeld LANDNETZ ausgerichtet. Benjamin Striller von der TU Dresden stellt das Vorhaben vor. Ziel ist, im Zusammenspiel mit zahlreichen Kooperationspartnern digitale Anwendungsfälle in der Tierhaltung, des Obst- und Weinbaus sowie des Pflanzenbaus zu konzipieren, zu erproben und zu optimieren. Diese reichen von Sensorik im Pflanzenbau über die automatische Datenerfassung in der Tierhaltung und den Einsatz von Feldrobotern bis hin zu Road Safety für mobile Landmaschinen im Straßenverkehr.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert LANDNETZ im Rahmen des Zukunftsprogramms Digitalpolitik in der Landwirtschaft als eines von deutschlandweit 14 digitalen Experimentierfeldern. Damit soll die Weiterentwicklung der Digitalisierung in der Landwirtschaft gezielt unterstützt werden.

Die Agronym-Teilnehmer am Innovationsforum AgriFood stellen ihr Leistungsspektrum außerdem am WFS-Gemeinschaftsstand in Halle 2, Stand D05 der Leipziger Messe vor.