Sieben Anbieter von Farm-Management-Informationssystemen (FMIS) präsentierten am 9.11.2021 im Wasserschloss Klaffenbach beim Praxistag FMIS des Agronym e.V. ihre Softwarelösungen vor insgesamt ca. 30 Landwirten sowie Vertretern aus Beratung, Berufsbildung der öffentlichen Hand sowie Forschungsprojekten. Die Firmen 365FarmNet GmbH, Agricon GmbH, betriko GmbH, Gesellschaft für Informationssysteme mbH sowie LV digital GmbH stellten ihre Systeme 365FarmNet, agriPORT, AGRARMONITOR, GIS-Schlagkartei 9.0/GIS-NAVIKAT und top farmplan praktisch vor und standen an Informationsständen Rede und Antwort.
FarmFacts schaltete sich für seine beiden Systeme NEXT Farming AG OFFICE und NEXT Farming LIVE aus Pfarrkirchen zu. John Deere wurde für sein Operations Center durch die Porst Landtechnik GmbH mit einem Informationsstand vertreten.
Bereits in seiner Begrüßung hob Prof. Thomas Herlitzius, Vorstandsvorsitzender des Agronym e.V., die Notwendigkeit einer umfassenden Interoperabiltät landwirtschaftlicher digitaler Systeme für die Realisierung des möglichen Nutzens hervor.
Der einleitende Vortrag „FMIS: Praxis & Zukunft“ von Herrn Nikolaus Staemmler aus dem Projekt „Betriebliches Datenmanagement und FMIS“ des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zeigte ausgehend von der Ist-Situation in der betrieblichen Softwarelandschaft, den Datenflüssen und damit verbundenen Übertragungsmedien Ansätze zur Optimierung des betrieblichen Datenmanagements auf. Konkret sollen beispielsweise mit dem „digitalen Agrarbüro“ die Prozesse im täglichen Büroalltag verbessert werden.
Dr. Christian Linke (Ingenieurbüro Dr. Linke) schlussfolgerte unter dem Titel „Landwirtschaft 4.0 – Chance oder Risiko für die Landwirte?“ einen prinzipiell hohen Nutzen digitaler Technologien für landwirtschaftliche Betriebe verbunden mit der Erfordernis intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Landwirtschaft 4.0 und den betrieblichen Prozessen. Landwirte sollten durch Zusammenarbeit, beispielsweise in „Datengenossenschaften“ mit gemeinsam genutzten FMIS, ihre Position in der Wertschöpfungskette stärken.
Bei der folgenden Präsentation ihrer Softwaresystem dienten den Anbeitern als Leitlinie vorab formulierte Aufgaben- und Fragestellungen wie die Demonstration des Prozessablaufs bei der Stickstoffdüngung von der Maßnahmenplanung über den Transfer des Auftrags zur Maschine bis hin zur schlagspezifischen Dokumentation und Datenaufbereitung. Weitere Themen waren die damit verbundene Pflege von Lagerbeständen, die Erfassung von Ertragsdaten, Agrirouter-Kompatibilität sowie die Möglichkeit zur Mitnahme von Daten (Datenportabilität).
Die Veranstaltung aus dem Kontext des durch den Agronym e.V. im Sommer 2020 initiierten Zertifikatskurses „Digitaler Pflanzenbau im Jahreszyklus“ wurde motiviert durch die Informationsbedarfe der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer zu unterschiedlichen FMIS.